Ein junger Hund am Arbeitsplatz sorgt auf jeden Fall für eines: Für jede Menge Wirbel. Da werden schon mal Papierkörbe ausgeräumt, Sachen geklaut und als Hundespielzeug zweckentfremdet und mit dem wedelnden Schwanz Gläser und ähnliches vom Tisch gefegt. Ein junger Hund am Arbeitsplatz sorgt aber für noch etwas: Gute Laune und Spaziergänge in der Mittagspause.
Bei mir im Büro gibt es genau solch einen liebenswerten Chaoten: Ron, ein noch junger Labrador. Und vor gar nicht allzu langer Zeit hat dieser Hund in der Mittagspause etwas getan, was sein Frauchen alles andere als erheitert hat: Er hat eine tote Taube gefressen, nicht komplett, aber immerhin einen beachtlichen Teil von dem, was von dem Tier noch übrig war.
Nach einem Spaziergang liefen wir mit Hund an der Leine auf den Hof, der zu unserem Arbeitsgebäude führt. Meine Kollegin und Hundebesitzerin machte Ron von der Leine los, der sich natürlich entsprechend freute. Dumm nur, dass er sich anscheinend die verwesende Taube gemerkt hatte, die Opfer eines Autos geworden war, und die er beim Hinweg schon so gerne einer näheren Prüfung unterzogen hätte. Zielgerichtet lief er zum Taubenüberrest, schnappte sich ein Teil (ich glaub, es war ein Flügel) und sprintete mit seiner Beute los. Aus dem Maul des Hundes sah man noch die Federn schauen.
Meine Kollegin rannte hinterher und versuchte noch mit den entsprechenden Kommandos den Hund dazu zu bewegen, das Tier auszuspucken – leider erfolglos. Es kam, wie es kommen musste: Ohne eine Miene zu verziehen, verspeiste Ron die Taube. Verständlicherweise mochte sein Frauchen ihm nicht ins Maul greifen, um ihn dazu zu bewegen, seine Beute auszuspucken. Immerhin lag die Taube schon einige Wochen dort, wo Ron sie fand.
Was soll ich sagen: Mit Entsetzen und Ekel im Gesicht schnappte meine Kollegin sich ihren Hund und wusste nicht so richtig, was sie nun mit ihrem Hund machen sollte. Nachdem der erste Schock überwunden war, kam aber schnell die Frage: Was nun? Kann das Verspeisen einer verwesten Taube gesundheitliche Folgen haben? Hatte die Taube vielleicht Krankheiten?
Eine entsprechende Suchanfrage bei Google beruhigte uns ein wenig. Anscheinend kommt es bei Hunden öfters vor, dass sie bereits tote Tiere fressen: Von Vögeln, über Mäuse, bis hin zu einem Igel gab es alles zu lesen. Also hieß es abwarten: Bekommt der Hund Durchfall? Verhält sich komisch? Zeigt er sonstige Krankheitsanzeichen? Denn dann wäre ein Besuch beim Tierarzt notwendig gewesen.
Meine Kollegin hat sicherheitshalber trotzdem bei ihrer Tierärztin nachgefragt. Auch die war nicht verwundert und gab den Rat, dass der Hund viel trinken und man ihn gut beobachten solle. So lange nichts Außergewöhnliches auffällt, muss man auch nichts tun und die Taube wird auf normalen Weg über Magen-Darm-Trakt wieder ausgeschieden.
Ron hat alles gut überlebt, klar, Hunde sind ja auch wirklich Alles-Fresser. Am nächsten Tag als ich im Büro ankam, begrüßte mich ein quietschfideler Ron. Und bis heute ist er wohlauf und hat keine Nachwirkungen vom Verzehr der Taube gehabt.
Neulich in der Mittagspause: Hilfe, mein Hund hat eine tote Taube gefressen! — revvet.de: http://t.co/QxiUuzN1 #Hunde #Hund #Taube
[…] andere Tiere hatten einen Gastauftritt: Ron und Paul zum Beispiel. Auch an die Besitzer der beiden Hunde ein herzliches Dankeschön! In […]
[…] mit bitterem Geschmack? Hört sich doch gut an. Aber hilft das bei einem Hund, der sogar verwesende Taubenteile frisst? Ich bin mir nicht sicher. Sein Frauchen sprüht guten Mutes einen Karton mit dem Spray ein. Denn […]