Heute machen wir einen kleinen Ausflug in die Grundlagen der Psychologie, genau genommen geht es im Folgenden um die Lerntheorie der klassischen Konditionierung. Denn es ist von Vorteil, diese Theorie als Hundebesitzer zu kennen. Vielleicht haben Sie schon einmal vom Pawloschen Hund gehört? Wenn Sie wissen wollen, was es mit diesem Hund auf sich hat und warum er sabbert, dann lesen Sie weiter. 🙂
Die Theorie der Klassischen Konditionierung
Die Theorie der klassischen Konditionierung geht auf den russischen Physiologen Iwan Petrowitsch Pawlow zurück (daher auch der Begriff „Der Pawlowsche Hund“).
Sie besagt, dass einem angeborenen (sogenannten unbedingten) Reflex ein erlernter (bedingter) Reflex hinzugefügt werden kann.
Klingt kompliziert? Ist es aber eigentlich nicht.
Schauen wir uns das am Beispiel an: Pawlow untersuchte eigentlich Verdauungsprozesse bei Hunde, als er die Grundlage für die heutige klassische Konditionierung entdeckte. Er stellte fest, dass die Hunde verstärkt speichelten, wenn sie Futter bekamen. Dieser Speichelfluss ist ein angeborener Reflex, der ohne Lernprozess vorhanden ist. Irgendwann fiel dem Physiologen auf, dass der verstärkte Speichelfluss aber schon einsetzte, wenn weder Futter noch Futterbringer zu sehen waren. Anscheinend reichte es aus, die Schritte des Pflegers zu hören, um für den Speichelfluss zu sorgen. Das ist ein erlernter Reflex: Der Hund weiß, da kommt ein Mensch mit Futter, der Speichelfluss setzt ein. Soweit die Theorie. Um diese zu belegen, führte Pawlow gezielte Experimente mit Hunden durch.
Das Experiment: Der Pawlowsche Hund
Was Pawlow für das Experiment brauchte, war nicht viel: Ein Hund, eine Glocke und Futter:
- Das Futter löst den angeborenen Reflex des Speichelfluss aus.
- Der Glockenton führt zu keiner spezifischen Reaktion.
Pawlow wollte diese beiden Reize miteinander kombinieren, so dass auf den unspezifischen Reiz die spezifische Reaktion des Futters erfolgt.
Einfach erklärt: Er verband die Futtergabe mit dem Glockenton. Nach mehreren Wiederholungen hatte der Hund gelernt: Glockenton = Futter.
Die Folge: Allein der Glockenton sorgte für Speichelfluss bei den Hunden. Hierbei spricht man von einer konditionierten (erlernten) Reaktion.
Gehen wir noch mal auf die Eingangserklärung zurück:
Die klassische Konditionierung besagt, dass einem angeborenen (sogenannten unbedingten) Reflex ein erlernter (bedingter) Reflex hinzugefügt werden kann.
Der angeborene Reflex beim Pawlowschen Hund ist das Sabbern, wenn er Futter bekommt. Der erlernte Reflex ist der Glockenton, der mit dem Futter in Verbindung gebracht wird.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Klassische_Konditionierung
http://de.wikipedia.org/wiki/Pawlowscher_Hund