Wissen Sie, dass Hundeerziehung gar nicht so einfach ist? Ja sicher, wissen Sie das. Das Schwierigste daran, einen Hund zu erziehen ist aber wohl tatsächlich, sich selber zu erziehen. Die verschiedenen Lerntheorien der Konditionierung funktionieren ja im Prinzip wie folgt: „Wenn ich xy mache, hat das xy zur Folge.“ Ergo: Hund bellt. Herrchen sagt Aus. Hund wird gelobt. Das Loben ist eine positive Auswirkung darauf, dass der Hund aufhört zu bellen. Das Ganze funktioniert aber auch anders rum und kann schnell unerwünschte Auswirkungen in der Hundeerziehung haben.
Beispiel: Ängstlicher Hund weint. Herrchen sagt „Oh, mein armer Hund“ und streichelt ihn dabei. Was ist die logische Konsequenz? Hund lernt: „ Wenn ich weine, bekomme ich Aufmerksamkeit und werde gestreichelt! Hurra!“ Die Folge ist entsprechend, dass er wieder weinen wird. Irgendwie logisch, meinen Sie? Ja, finde ich jetzt auch. 😉
Eine Ausnahme ist natürlich, wenn der Hund weint, weil er Schmerzen hat und krank ist. Das sollte man im Vorfeld ausschließen.
Wie komm ich da drauf?
Jetzt werden Sie sich zu Recht fragen, warum ich mir Gedanken um Hundeerziehung mache. Immerhin habe ich gar keinen Hund. Die Antwort ist ganz einfach: Ich habe mich als Hunde-Mittagspausen-Sitter versucht. An sich kein Problem: Aber dieser Hund ist ein richtiger kleiner Angsthase. Sobald Herrchen oder Frauchen die Bildfläche verlassen, ist Pepe total aufgeregt und unglücklich. Immerhin könnte es ja sein, dass er vergessen wird. Die Erklärung, dass er viel zu niedlich ist, um vergessen zu werden, beeindruckt ihn leider nicht wirklich. 😉
Mit Leckerlis lässt er sich zwischenzeitlich ganz gut von seiner unglücklichen Lage ablenken. Ansonsten weint er und weint und weint … Es sei denn, man streichelt ihn. Dann ist Pepe zwar immer noch nicht glücklich, aber er ist ruhig und wenigstens ein bisschen entspannter. Ist also logisch, was ich das erste Mal, als ich auf ihn aufgepasst habe, getan habe, oder? Ich habe ihn gestreichelt und gekrault und gestreichelt und gekrault. Irgendwann hat er dann eingesehen, dass es gar nicht so schlimm ist, bei der komischen Tante (mir) zu sein und es ging auch ohne streicheln.
Wie ich mich erziehen ließ …
Heute hatte ich Pepe das zweite Mal zur Mittagspausenbetreuung. Heute war Ron’s Frauchen zugegen und griff hart durch. Aber nicht Pepe gegenüber, sondern mir gegenüber. „Streichle ihn nicht!“ „Aber schau doch, er schaut so traurig!“ „Streichle ihn nicht, Nicole!“ Und dann erklärte sie mir, was eigentlich so logisch ist. Wenn er weint und ich ihn streichle, lernt er das. Stattdessen klare Kommandos: „Sitz.“ „Platz.“ „Aus.“ Und danach loben. Und was soll ich sagen: Es hat natürlich funktioniert. Pepe ist eben eigentlich viel schlauer als ich. 😉
Fazit
Vielleicht ist es ganz gut, dass ich keinen Hund habe. Denn wahrscheinlich wäre dieser schrecklich unerzogen. Für mich wäre die größte Herausforderung an der Hundeerziehung, mich selber zu erziehen, konsequent zu bleiben und manchmal eben auch hart.
Pepe in Bildern
Vielen Dank an Hendric Rüsch für die tollen Fotos von Pepe! 🙂
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Ahhhh, Nicole, ich kenne das sehr gut…ich muss mich auch immer wieder daran erinnern, dass ich es bin, die Wilmas Verhalten und Erziehungsfortschritte – oder auch Rückschritte – beeinflusst. Ist nicht so einfach. Mein Herz ist auch viiiieeel zu weich.
Liebe Grüße von Wilma und mir 😉