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Katzen der Rasse Orientalisch Kurzhaar sehen der Siamkatze sehr ähnlich. Dies ist kein Zufall, beide Rassen wurden bis in die 1920er Jahre unter dem gleichen Rassestandard geführt. Biologisch gesehen unterscheidet sie nur ein Gen von der Siam.

Orientalisch Kurzhaar – Farbenvielfalt statt Point-Zeichnung

Die Orientalisch Kurzhaar stammt ebenso wie die Siamkatze ursprünglich aus Thailand und ist dort schon sehr lange bekannt. Erste Abbildungen stammen aus alten Handschriften aus Ayuthia (Ayuthia war zwischen 1347 und 1767 die Hauptstadt von Siam).

Ende des 19 Jahrhunderts kam die Orientalisch Kurzhaar in Europa an und wurde bis in die 1920er Jahre zusammen mit der Siam unter dem gleichen Rassestandard geführt. Der einzige Unterschied zwischen beiden Rassen liegt in ihrer Fellzeichnung. Während die Siamkatze eine Point-Zeichnung aufweist, gibt es die Orientalisch Kurzhaar in vielfältigen Farbvariationen. Britische Züchter beschlossen, die Colourpoint-Variante (Siam) zu bevorzugen, so dass die Farbvarianten der Orientalisch Kurzhaar nicht mehr zugelassen wurden.

Gut zu wissen: Point-Zeichnung

Katzen mit Point-Zeichnung sind Teilalbinos: Die Pigmentierung des Fells ist temperaturabhängig. An kälteren Körperzonen weisen die Haare Farbpigmente auf, so dass dunkle Fellanzeichen (Points) entstehen. Der Rest des Fells ist weiß.

Dadurch wurde der orientalische Typ bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts sehr selten. Erst dann wurde die einfarbige Variante von der Baronesse Edit von Ullmann wiederentdeckt. Dies geschah durch einen Zufall, eigentlich wollte die Adelige braune Siamkatzen züchten. Dies war die Geburtsstunde der Orientalisch Kurzhaar. Mittlerweile ist sie in vielfältigen Farben und Fellkennzeichnungen als eigene Rasse anerkannt.

Schlank und elegant

Die Orientalisch Kurzhaar ist von Kopf bis Pfote lang, schlank und elegant. Der keilförmige Kopf ist lang und hat große Ohren, die schräg abstehen. Er endet in einem langen, geraden Kiefer. Wenn man die Katze von vorne betrachtet, bildet der Kopf ein langgestrecktes Dreieck. Die mandelförmigen Augen sind stets grün und leicht schräg zum Ohransatz versetzt.
Der Körper ist mittelgroß, schlank und sehr lang gestreckt. Dabei ist die Orientalin sehr muskulös. Die Beine sind ebenfalls lang und schlank. Sie enden in feinen, ovalen Pfoten. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine. Der dünne, spitze Schwanz ist eher lang.
Der Körper ist von einem feinen, seidigen Fell bedeckt. Es liegt glatt am Körper an und ist sehr pflegeleicht, da die Orientalisch Kurzhaar nur sehr wenig Unterhaar besitzt. Dementsprechend ist sie eher eine Wohnungskatze. Sie liebt es auf warmen Untergrund zu liegen.

Gesprächig und liebebedürftig

Die Orientalisch Kurzhaar ist äußerst neugierig und gesprächig. Insbesondere in der Paarungszeit können rollige Kätzinnen und balzende Kater sehr laut werden. Orientalisch Kurzhaar-Katzensind sehr gesellig und verspielt. Man kann ihnen hervorragend Tricks beibringen.
Falls sie nicht genügend Aufmerksamkeit von ihrem Menschen bekommen, fordern sie diese vehement ein. Sollte man viel unterwegs sein, so empfiehlt es sich zwei Katzen anzuschaffen. Aber auch artfremde Gesellschaft findet die Orientalisch Kurzhaar spannend: Sie verträgt sich gut mit Hunden oder Kindern.

Quellen:
Candida Frith-Macdonald: Katzen. Parragon Books Ltd.
Dr. Pierre Rousselet-Blanc (Hg.): Knaurs großes Handbuch der Katzen. Droemer Knaur. 1997
Gabi Schwab: Katzen – Samtpfötige Individualisten. area Verlag. 2008

Bildquelle: ©iStockphoto/IvonneW

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Ich bin Sebastian und schreibe hier (zumindest teilweise) über Mogli, Frodo und Shiva, allerdings bin ich bei weitem nicht so kreativ wie Nicole ;-). Ich bin eher der technische Part von revvet.de, mache also hier komische Dinge mit HTML, css und php.
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