Kater Aristoteles wünscht sich nichts sehnlicher als endlich vom Keller in Annas Kinderzimmer zu ziehen. Doch dann muss er mit anhören, dass diese sich einen Hund zum Geburtstag wünscht. Für ihn ist die Sache klar: er wird Straßenkater. Doch das Leben auf der Straße ist härter als der sympathische Kater denkt. Von seinen Erlebnissen erzählt Annette Herzog in ihrem neuen Buch „Wer fragt schon einen Kater?“ – ein Lesespaß für kleine und große Katzenfreunde.
Typisch Kater?
Das Buch wird aus der Sicht von Kater Aristoteles erzählt:
„Also – wenn ich mich vorstellen darf: Aristoteles mein Name. Silbergrau mit dunklen Streifen, lange Barthaare, grüne Augen – eigentlich bin ich ganz hübsch. Drei Jahre auf dem Buckel, also im besten Alter. Wohnsitz: Wuppertal, Bergischer Ring. Ein langweiliges Vorstadtviertel, wenn man mich fragt, aber wer fragt schon einen Kater?“
Aristoteles lebt bei Anna und ihrer Familie – bestehend aus den Eltern und den Geschwistern Olli und Linda. Vor fast einem Jahr haben Annas Eltern den Kater aus dem Tierheim geholt und ihn Anna zum Geburtstag geschenkt. In Kürze feiert Anna ihren nächsten Geburtstag und Aristoteles muss mit anhören, wie sie ihrer Freundin erzählt, dass sie sich einen Hund wünscht. Natürlich denkt der Kater, dass ihr dieser Wunsch erfüllt wird und fühlt sich ungeliebt.
„Deshalb also will mich Anna nicht in ihrem Zimmer schlafen lassen! Weil sie es für einen Hund reserviert! Und ich Dummkopf hab die ganze Zeit geglaubt, dass sie mich liebt.“
Beleidigt und traurig beschließt er die Familie zu verlassen und auf der Straße zu leben. Dass die nicht so angenehm ist wie sein Zuhause, wird ihm schlagartig klar, als er im Regen steht. Und schnell macht sich auch sein Magen bemerkbar. Dass es gar nicht so einfach ist, sich eine schmackhafte Beute zu fangen, merkt er schnell, als er versehentlich eine Kröte frisst:
„Na gut, ich werde allen beweisen, dass ich auch Mäuse fangen kann. Ich habe das zwar noch nie getan, aber was kann schon so schwer daran sein? Hinsetzen – warten – zugreifen. Die Natur ist ein Selbstbedienungsladen. Ich hocke mich unter einen Strauch und warte reglos, bis mir die Vorderpfoten einschlafen. (…) Halt – da! Unter dem Rhabarberblatt bewegt sich etwas. Na warte, gleich habe ich dich! Sprung, Schlag mit der Pfote und das Maul weit auf. (…) Aaaaaahhhh! Schreck! Ekel! Ohnmacht! Eine Kröte, ich hab eine Kröte im Hals!“
Doch Zurückkehren kommt für ihn nicht in Frage. Und so landet er wenig später in einem Bus, der ihn scheinbar in die nächstgrößere Stadt Wuppertal bringt. Wenn nur seine Reiseübelkeit nicht wäre …
In der Stadt erlebt er noch einige weitere Abenteuer. Ob diese gut ausgehen und er am Ende wieder zurück zu Anna findet, lest ihr am besten selber.
Lesespaß für kleine und große Katzenfreunde
Das Buch „Wer fragt schon einen Kater?“ ist für Kinder ab 7 Jahren geeignet. Diese Altersangabe schließt aber nicht aus, dass es sich auch als unterhaltsame Lektüre für große Katzenfreunde eignet. Mir hat es sehr gut gefallen. Die Erlebnisse des Katers Aristoteles – aus seiner eigenen Sicht erzählt – lassen schmunzeln. Sein Charakter ist so liebevoll ausgearbeitet, dass ich ein sehr klares Bild von ihm im Kopf habe.
Da es sich um ein Kinderbuch handelt, wird die Geschichte optisch von tollen Illustrationen unterstützt. Diese stammen aus der Feder von Pe Grigo und sind ebenfalls sehr liebevoll gestaltet.
Buchinformationen
Annette Herzog: Wer fragt schon einen Kater?
Mit Illustrationen von Pe Grigo.
Magellan Verlag, Bamberg 2017
Hardcover, 128 Seiten
Ab 7 Jahren
Klappentext
Aristoteles ist ein bildhübscher Kater im besten Alter – findet er zumindest. Und Anna und ihre Familie, bei denen er wohnt, die finden das auch. Jedenfalls dachte Aristoteles das bis er zufällig mitbekommt, dass Anna sich einen Hund wünscht. Einen Hund?!? Welches vernünftige achtjährige Mädchen wünscht sich denn einen Kläffer? Aristoteles ist sofort klar: Alles lässt er nicht mit sich machen. Beleidigt läuft er weg, denn er will lieber ein Straßenkater werden, als seine Familie mit einem Hund zu teilen. Oh, hätte er doch nur früher gewusst, was da auf ihn zukommt!
Anmerkung: Das Buch „Wer fragt schon einen Kater?“ wurde uns freundlicherweise als Rezensionsexemplar vom Magellan Verlag zur Verfügung gestellt.