Ein Team von Wissenschaftlern aus den USA hat untersucht, wie Katzen sich im Alter verändern. Die Ergebnisse der Studie wurden im amerikanischen Fachmagazin „Journal of Feline Medicine and Surgery“ veröffentlicht.
Ziele der Studie
Das Forscherteam wollte herausfinden welche Effekte des Alterns natürlich sind und welche nicht. Ziel der Studie war, die medizinische Versorgung von älteren Katzen zu verbessern. Um eine fundierte Diagnose erstellen zu können, müssen Krankheitsbilder ausgeschlossen und von Alterserscheinungen unterschieden werden können. Erst dann lässt sich sagen, ob eine Katze gesund ist.
Deswegen ist es für Ärzte wichtig, normale und unnormale Veränderungen zu erkennen, um darauf basierend eine medizinische Behandlung vorzunehmen oder anzupassen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte eine Definition von gesunden alten Katzen gefunden werden.
Ein weiteres Ziel war, bessere Methoden zu entwickeln, mit denen das Alter von Katzen bestimmt werden kann. Nur, wenn man das Alter kennt, kann der Arzt auch sagen, ob sich die Katze in für ihr Alter angemessenen Parametern bewegt.
Veränderungen im Blutbild von älteren Katzen
Bereits ab einem Alter von sieben Jahren sollte bei Katzen regelmäßig ein Blutbild gemacht werden, um Veränderungen in der Blutchemie frühzeitig zu erkennen. Die Katzen gelten zwar noch nicht als alt, aber als älter. Das Blutbild beginnt, sich ab dem siebten Lebensjahr zu verändern. Diese Veränderungen dauern ungefähr bis die Katze zehn oder elf ist.
Wichtig zu wissen:
Nicht jede Katze hat das gleiche Blutbild. Deswegen ist es wichtig, dass die Blutproben regelmäßig (circa alle sechs Monate) genommen werden, um eine individuelle Historie aufzubauen.
Veränderungen in der Wahrnehmung und im Verhalten von älteren Katzen
Katzen verändern ihr Verhalten und teilweise ihre Wahrnehmung zwischen dem zehnten und zwölften Lebensjahr. Diese Verhaltensänderungen sind komplett normal. Einige Tiere werden ruhiger, andere haben ein höheres Mitteilungsbedürfnis und fangen an mehr zu „sprechen“. Viele Katzen werden geduldiger und lassen sich auch von fremden Personen streicheln.
Die Forscher schlagen vor, dass Tierärzte Katzenbesitzern eine Reihe von offenen Fragen zum Verhalten ihrer Vierbeiner stellen. Diese Fragen sollten dokumentiert werden und können, über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet und ausgewertet, wichtige Erkenntnisse liefern.
Veränderungen des Fells und des Gewichts
Gesund alternde Katzen verändern ihr Fell. Es kann heller werden und es fühlt sich dabei nicht mehr so weich an. Wenn sich aber zum Beispiel massiver Haarausfall oder struppiges Fell zeigen, sollten weitere Tests vorgenommen werden.
Neben dem Fell verändert sich auch das Gewicht von älteren Katzen. Sie nehmen meistens etwas zu, da sie sich weniger bewegen. Gleichzeitig führt dies auch dazu, dass ihr Muskelapparat abbaut. Wenn die Gewichtszunahme aber sehr plötzlich oder sehr rapide geschieht, sollte man weitere Untersuchungen vornehmen. Sehr alte Katzen wiederum nehmen eher ab.
Veränderungen an den Zähnen älterer Katzen
Vielen älteren Katzen müssen die Zähne gezogen werden. Dies hat vor allem mit Zahnstein und den damit einhergehenden Zahnfleischentzündungen zu tun. Allerdings hat jede Katze eine unterschiedlich starke Anfälligkeit für Zahnstein. Auch äußere Einflüsse, wie zum Beispiel die Fütterung, oder ob das Tier Wohnungskatze oder Freigänger ist, bestimmen die Ausprägung von Zahnstein.
Wichtig zu wissen:
Durch regelmäßige Untersuchungen der Zähne und ggf. die Entfernung von Zahnstein können Katzen auch bis ins hohe Alter gesunde Zähne haben.
Persönliches Fazit
Die für mich wichtigste Erkenntnis aus der Studie ist, dass es manchmal nicht ausreicht, seine Katze jeden Tag zu sehen. Man sollte eine Art Tagebuch führen, um dann über den Zeitverlauf Veränderungen an seiner Katze feststellen zu können. Eine weitere war: Ein guter Tierarzt behandelt die Tiere altersgerecht und stellt viele Fragen.
Quelle:
http://jfm.sagepub.com/content/18/7/551.full, Abruf 17.07.16
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