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Nach dem Beitrag über den Aberglauben um schwarze Katzen wurden wir auf unserer Facebook-Seite gefragt, was denn eigentlich genau Glückskatzen sind und warum diese Glück bringen. Ich konnte daraufhin nur eine vermutende Antwort geben: Ich nehme an, dass Glückskatzen deshalb Glück bringen, weil sie recht selten sind. Und ich meine mal gehört zu haben, dass es sich bei einer „echten“ Glückskatze um eine weibliche, dreifarbige Katze in einer ganz bestimmten Farbgebung handelt.

Aber stimmt das? Ich versprach zu recherchieren und das habe ich getan:

Glückskatzen-Erkenntnis Nummer 1

Die Fellfarbe ist keine Glückssache, sondern schlicht und einfach genetisch bedingt. Und genetisch betrachtet kann eine Katze schwarz oder rot sein. Alle unterschiedlichen Muster und Farben, die Katzen haben können, beruhen auf dem so genannten Verdünnungs-Gen. Verdünnungs-Gene (oder auch Dilute-Gene) sorgen für eine Aufhellung der Fellfarb-Intensität. So können Katzen getigert, gefleckt, sogar fast weiß sein: In der Genetik sind sie dennoch schwarz oder rot.

Glückskatzen-Erkenntnis Nummer 2:

In der Wissenschaft wird die dreifarbige Katze auch Tricolor-Katze genannt. Und als ob das alles nicht schon kompliziert genug wäre, gibt es auch noch Schildplatt-Katzen. Hierbei handelt es sich um Katzen, die nur schwarz und rot gefleckt sind und denen die Weißzeichnung fehlt. Tricolor-Katzen sind also nichts anderes als Schildplatt-Katzen mit Verdünnungs-Genen.

Glückskatzen-Erkenntnis Nummer 3:

Echte Glückskatzen haben also die Farben rot, schwarz und weiß.

Dreifarbige Glückskatze

Glückskatzen-Erkenntnis Nummer 4:

Dreifarbige Glückskatzen sind tatsächlich immer weiblich. Während weibliche Katzen zwei X-Chromosomen haben, haben Kater nur eins. Das Gen für die Fellfarbe liegt auf dem X-Chromosom. Entsprechend kann dieses beim Kater nur einmal besetzt werden. Der Kater ist schwarz, wenn die Gen-Information schwarz ist. Ist die Gen-Information rot, ist der Kater rot. Bei der Katze hingegen kann eines der X-Chromosomen schwarz und eines rot sein. Die Folge ist, dass die Katze rot und schwarz gescheckt ist. Beinhalten beide X-Chromosomen dieselbe Farbinformationen ist die Katze entweder schwarz oder rot.

Warum wird eine dreifarbige Katze denn nun aber Glückskatze genannt?

Wie der Glaube entstanden ist, konnte ich leider nicht herausfinden. Vermutlich weil dieser schon wahnsinnig lange existiert und er einfach immer weiter getragen wurde. In „Brehms Thierleben“, einem zoologischen Nachschlagewerk aus dem Jahr 1893, findet sich folgender Abschnitt zu dreifarbigen Glückskatzen:

„Eine dreifarbige Katze schützt das Haus vor Feuer und anderem Unglück, die Menschen vor dem Fieber, löscht auch das Feuer, wenn man sie in dasselbe wirft und heißt deshalb „Feuerkatze“. Wer sie ertränkt hat kein Glück mehr oder ist sieben Jahre lang unglücklich; wer sie totschlägt hat fernerhin kein Glück; wer sie schlägt muss es von hinten tun.“*

*Quelle: wikipedia.de

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Ich bin Nicole. Bei revvet.de schreibe ich über unsere Mitbewohner auf vier Pfoten: Die beiden Katzen Shiva & Mogli und Zwergkaninchen Frodo. Was auch immer mir im Zusammenleben mit unseren Tieren interessant erscheint, findet hier seinen Platz. Kontakt über G+
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