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Tierbesitzer, die Hund und Katze gemeinsam halten, werden sich vielleicht schon mal die Frage gestellt haben, ob es ungesund ist, wenn der Hund Katzenfutter frisst oder umgekehrt. Vorweg: Wenn dies nur ab und zu passiert, ist das kein Problem. Eine dauerhafte Ernährung sollte dies aber auf keinen Fall darstellen. Für uns Menschen sieht Hunde- und Katzenfutter auf den ersten Blick recht ähnlich aus. Das Futter ist aber ganz anders zusammengesetzt und an die jeweiligen Bedürfnisse der Tierart angepasst. Wie unterschiedlich diese sind, möchten wir im Folgenden erklären.

Warum dürfen Katzen kein Hundefutter fressen?

Katzenfutter enthält sehr viele Proteine (auch Eiweißstoffe genannt). Proteine bestehen aus Aminosäuren und befinden sich in allen Zellen. Sie verleihen den Zellen nicht nur Struktur, sondern sind auch noch für viele Stoffwechselvorgänge des Körpers wichtig. Um nur einige Funktionen zu nennen:

  • Antikörper, die zur Abwehr von Infektionen dienen, sind Proteine.
  • Keratinstrukturen, Hauptbestandteil von Fell und Krallen, sind Proteine.
  • Blutgerinnungsfaktoren sind ebenfalls Proteine.

Dies sind einige Beispiele für die Bedeutung von Proteinen bzw. Eiweißstoffen. Mehr Informationen gibt es bei wikipedia.org.

Egal, ob Hund, Katze der Mensch: Proteine sind also enorm wichtig, damit im Körper alles funktioniert, wie es funktionieren soll. Allerdings ist der Proteinbedarf einer Katze wesentlich höher als der eines Hundes. Entsprechend ist das Katzenfutter um einiges proteinhaltiger.

Ein weiterer Unterschied zwischen Katzenfutter und Hundefutter ist das Taurin. Taurin ist eine so genannte Aminosulfonsäure und ein Abbauprodukt der Aminosäuren Cystein und Methionin. Katzen können Taurin nur in sehr geringen Mengen selber herstellen. In der freien Natur ist das für die Katze kein Problem, da sie ihren Taurinbedarf über Beutetiere wie zum Beispiel Mäuse decken. Für unsere Stubentiger ist das nicht so einfach, daher muss dem Katzenfutter Taurin zugesetzt werden. Das ist übrigens auch wichtig, wenn man seine Katze mit rohem Fleisch (BARF) ernährt. Hier muss auf jeden Fall Taurin zugesetzt werden. Denn auch Taurin hat jede Menge lebenswichtige Aufgaben bei Stoffwechselprozessen.

Hunde können im Gegensatz zu Katzen, ausreichend Taurin herstellen, so dass ein Zusatz zum Futter nicht notwendig ist.

Die Konsequenz ist klar: Wird eine Katze mit Hundefutter gefüttert, kommt es kurz über lang zu Mangelerscheinungen, weil die Katze nicht mit den, für sie, wichtigen Nährstoffen versorgt wird.

Warum dürfen Hunde kein Katzenfutter fressen?

Das proteinhaltige Katzenfutter ist für Hunde viel zu energiereich, so dass es bei dauerhafter Fütterung zu Übergewicht kommen kann. Außerdem hat ein Hund einen höheren Bedarf an Kohlenhydraten (auch Saccharide genannt). Zu den Kohlenhydraten gehören vor allem Zucker und Stärke. Beides findet sich in Getreide und Pflanzen. Daher ist in Hundefutter oftmals Reis oder ähnliches enthalten. Wird ein Hund auf Dauer mit Katzenfutter gefüttert, kommt es auch bei ihm zu Mangelerscheinungen.

Fazit: Können Hunde und Katzen das gleiche Futter fressen?

Auch wenn nicht alles, was im Zoofachhandel angeboten wird, immer sinnvoll ist: Die Unterscheidung zwischen Katzen- und Hundefutter macht Sinn, da beide Tierarten schlichtweg unterschiedliche Bedürfnisse haben.

Übrigens: Eine Freundin von mir behauptet, ihr Kater bekommt jedes Mal, wenn er vom Hunde-Fressnapf nascht, furchtbaren Mundgeruch. 😉

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Ich bin Nicole. Bei revvet.de schreibe ich über unsere Mitbewohner auf vier Pfoten: Die beiden Katzen Shiva & Mogli und Zwergkaninchen Frodo. Was auch immer mir im Zusammenleben mit unseren Tieren interessant erscheint, findet hier seinen Platz. Kontakt über G+
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