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Irgendwann kommt dieser eine Tag, vor dem einen als Tierbesitzer graut. Man weiß von Anfang an, dass er kommen wird. Dieser Tag, wenn ein Schnurren verstummt. Für immer.

Shivas Schnurren war in unserer Wohnung immer besonders laut zu hören. Wie ein kleiner brummender Motor. Und wenn ich meine Augen schließe, kann ich es noch hören. Aber es kommt nur aus meiner Erinnerung. Es ist verstummt. Shiva hat uns verlassen. An einem Tag im August. Der Tag war sonnig. Doch am späten Nachmittag schoben sich dichte Wolken vor die Sonne und es begann zu regnen. Dicke Tropfen. Während wir in der Tierarztpraxis waren und die Worte hörten, die wir erahnt und befürchtet hatten. Es war an der Zeit. Die schwierigste Entscheidung. Loslassen. Gehen lassen. Nicht leiden lassen.

Als wir nach Hause fuhren, schoben sich Sonnenstrahlen durch die Regenwolken. Wie schön war die Vorstellung, dass wir bald einen Regenbogen sehen könnten. Wir sahen keinen. Und dennoch: Wir wussten, Shiva war ihren Weg über die Regenbogenbrücke gegangen.

Mach’s gut, Shiva! Wir sind dankbar für die wunderbare Zeit mit dir.

2 KOMMENTARE
  1. Ich weiß, wie schwer dieser Schritt für dich/euch war und wünsche euch von Herzen viel Kraft! Erst vor 9 Monaten habe ich meine alte Hündin gehen lassen müssen…sie fehlt mir heute noch sehr. Zum Beispiel jetzt, wenn ich am Schreibtisch sitze und sie nicht mehr neben mir genüßlich schnarcht…Liebe Grüße Jasmina

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