Die Idee zu diesem Artikel entstand durch den umstrittenen Welpenverkauf im Zoofachgeschäft Zajac in Duisburg.
Ich wollte einfach heraus finden, was es heißt ein Welpe zu sein.
Welpe ist der fachliche Begriff für ein Hundebaby und wird dementsprechend in der Hundeaufzucht verwendet. Ursprünglich sagt man Welpe, solange das „Baby“ gesäugt wird. Bei Haushunden benutzt man den Begriff Welpe bis zu einem Alter von sechs bis neun Monaten – spätestens, wenn die Milchzähne ausfallen, beginnt die sogenannte Junghundzeit.
Die Welpenzeit
Es ist wohl die wichtigste Zeit in einem Hundeleben, weil sich Grundsteine für die spätere Erziehung entwickeln werden. Daraus ergibt sich zwangsläufig die Überlegung:
Wie wird der erwachsene Hund mal sein?
Wird er zum Beispiel ängstlich oder aufgeschlossen? Ist er später kontaktfreudig oder eher ein Einzelgänger? Ist er stubenrein oder wird er damit Probleme haben usw.
Dies alles nennt man Prägungs- bzw. Sozialisationsphase.
Prägen heißt: Es wird das Verhalten festgelegt, das heißt wie wird sich der Hund auch später in bestimmten Situationen verhalten.
Sozialisation heißt: Anpassung und Persönlichkeitsentwicklung, das heißt wie anpassungsfähig wird der Hund werden.
Die gesamte Umwelt, so wie das Umfeld wird mit all ihren Reizen in ein Verhaltensschema aufgenommen. Das heißt: Alles, was ein Welpe erlebt und was für Konsequenzen sich durch richtiges oder falsches Verhalten für ihn ergeben, wird er aller Wahrscheinlichkeit sein Leben lang bei behalten. Es sieht dann später so aus, als sei es ihm angeboren.
Man spricht auch von einer Verhaltensprägung durch Lernen, ohne das eine Belohnung oder Bestrafung stattfindet. Das richtige Lernen durch Erfahrung (Belohnung und Bestrafung) findet erst später in der eigentlichen Hundeerziehung statt.
Mein Fazit daraus:
Es ist eine große Verantwortung – Welpe und Mensch.
Viele grundlegende Erfahrungen (Prägung) würde ein Welpe normalerweise von seinem Hunderudel lernen. Ich glaube kaum, dass ein Zoogeschäft der richtige Erfüllungsort für eine gesunde Hundeentwicklung sein kann.
Denn so, wie ich es verstanden habe, werden die Welpen dort wurfweise eingekauft, ich mag mir gar nicht vorstellen, wenn alle, bis auf einen verkauft werden.
Auch bin ich persönlich der Meinung eine Welpenanschaffung darf nicht, wie in einem Kaufhaus stattfinden, weil man sich von herzallerliebsten Babyhundeaugen erweichen lässt und sich unüberlegt einen Hund kauft.
Des Weiteren komme ich zu dem Schluss, dass man auch, wenn man einen Hund zum Beispiel aus einem Tierheim holt, bedenken muss …
Wie hat in der Welpenzeit die Prägung und die weitere Erziehung stattgefunden, denn eines wird sicher sein: Gewisse Verhaltensweisen wird dieser Hund auf jeden Fall beibehalten.
Auch kann ich mittlerweile immer besser unser Zusammenleben und eigene Erfahrungen mit unserem Hund verstehen.
Meine große Bitte an alle Menschen:
Bitte sehr gut überlegen, ob man die Verantwortung für ein Tier wirklich übernehmen möchte!
Bildquelle:
Marion Doss