Denkt man an Hamster, hat man meist als erstes den Goldhamster vor seinem inneren Auge. Tatsächlich erfreut sich die possierliche Hamsterrasse mit den niedlichen Knopfaugen großer Beliebtheit. Was kaum jemand weiß: der Goldhamster stammt aus Syrien. Deshalb wird er auch Syrischer Goldhamster genannt.
Auf einen Blick: Goldhamster
Gewicht: 110 bis 170 Gramm
Körperlänge: 13 bis 18 Zentimeter
Fell: dicht und weich
Kopfform: rund mit großen Knopfaugen
Lebenserwartung: Zwei Jahre
Herkunft: Von Syrien in den Rest der Welt
Der Goldhamster stammt ursprünglich aus Syrien. Sein Lebensraum ist dort auf den Norden des Landes und den äußersten Süden der Türkei beschränkt. Der Grund liegt in natürlichen Barrieren, wie Gewässer und Gebirge. Ursprünglich lebte er in Steppengebieten, ist aber heute überwiegend auf Feldern zu finden.
Seine Geschichte als Haustier beginnt tragisch: Die ersten lebenden Goldhamster wurden 1930 in der Nähe von Aleppo von Bauarbeitern gefunden. Es handelte sich um ein Muttertier mit elf Jungen. Einige wurden für wissenschaftliche Untersuchungen getötet, während die übrigen Tiere in einem Käfig untergebracht wurden. Von diesen Goldhamstern gelang einigen Exemplaren die Flucht, die leider ein jähes Ende in einem Swimmingpool fand, in dem sie ertranken. Am Ende blieben vier Goldhamster übrig: drei Weibchen und ein Männchen. Bruder und Schwestern, die sich miteinander paarten. Von dieser Inzestpaarung stammen alle Goldhamster ab, die heute weltweit als Haustier gehalten werden.
Typisch Goldhamster: Einzelgänger
Goldhamster sind Einzelgänger, die nur als Einzeltier gehalten werden dürfen. Beachtet man diese Tatsache bei der Haltung nicht und sperrt sie gemeinsam in einen Käfig, werden sie sich gnadenlos bekämpfen. Nur zur Paarung begegnen sich männliche und weibliche Artgenossen friedlich. Nach der Paarung geht jeder Goldhamster allerdings sehr schnell wieder seiner eigenen Wege. Daher bringt auch die gemeinsame Haltung eines männlichen Goldhamsters und eines weiblichen Exemplars nichts. Goldhamster sind und bleiben Einzelgänger.
1-Zimmer-Küche-Bad: Winterschlaf unter der Erde
Den Winter verbringen Goldhamster etwa einen Meter unter der Erde. Hier richten sie sich häuslich ein und bauen sich ein kleines Reich, bestehend aus Schlafzimmer, Speisekammer und Toilette. Etwa 20 Gramm Getreidekörner kann der Goldhamster in seinen Backentaschen transportieren und so nach und nach die Speisekammer füllen. Wird es kalt, fällt die Körpertemperatur vier Grad und der Goldhamster fällt in den Winterschlaf. Alle vier bis sechs Tage wacht er auf und stärkt sich an seinen Vorräten.
Gut zu wissen
Auch Goldhamster, die als Haustier gehalten werden, können in den Winterschlaf fallen – nämlich dann, wenn die Zimmertemperatur unter zehn Grad liegt.
Große Knopfaugen
Der Goldhamster hat einen runden Knopf mit großen Knopfaugen. Mit diesen hat er eine gute Rundumsicht, kann aber nicht räumlich sehen. Goldhamster gibt es in verschiedenen Fellfarben. Typisch für ihn sind die dunklen Streifen an seinen Backen und die hellen Streifen am Hals. Durch die drei Fellfarben wirkt die Rückenfarbe des Goldhamsters gestreut. Man spricht auch von der so genannten Agouti-Färbung. Die Bauchfarbe des Goldhamsters ist typischerweise weiß. Ein Goldhamsterweibchen ist zwischen 15 und 18 Zentimeter lang und wiegt zwischen 110 und 140 Gramm. Ein Männchen bringt es auf die Länge von 13 bis 15 Zentimetern und 150 bis 170 Gramm auf die Waage.
Quellen:
Peter Fritzsche: Mein Hamster. GRÄFE UND UNZER VERLAG. 2006
Heike Schmidt-Röger: Hamster. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co. 2004
Ein Herz für Tiere: Possierliche Zwerge. Gong Verlag. 2009
Ein Herz für Tiere Special: Kaninchen. 01/2013
Bildquelle: ©iStockphoto/kristina888