Ist der eigene Hund eine Intelligenzbestie oder nicht ganz so helle? Der Biologe Brian Hare von der Duke Universität sagt: „Wahrscheinlich beides“. Er bietet mit seinem Startup Dognition Tests der kognitiven Fähigkeiten von Hunden an.
Auf dieser Annahme basiert Dognition: Unterschiedliche Hunde werden unterschiedliche Wege nutzen, um ein Problem zu lösen. Die meisten Hunde sind ausgesprochen gut darin, Worte zu lernen oder Gesten zu verstehen. Allerdings sind sie überfordert, sobald es um Physik geht. Falls sich zum Beispiel die Leine um einen Baum wickelt, sind die meisten Hunde verloren.
Wer genau wissen will, wo die Stärken und Schwächen des eigenen Vierbeiners liegen, kann diese mit Hilfe von Dognition testen. Die Basisversion, das „Toolkit“ kostet 29$. Damit werden die Einstufungstests in Form von wissenschaftlich entwickelten Spielen durchgeführt.
Was messen die Dognition Spiele?
Die Spiele sind darauf ausgelegt folgende Punkte zu messen:
- Empathy, das Einfühlungsvermögen
- Communication, die Kommunikationsfähigkeit
- Cunning, die Gerissenheit
- Memory, das Erinnerungsvermögen
- Reasoning, das logische Denken
Ein Beispiel für ein Spiel, sieht man in folgendem Video:
Mit dem Hütchen-Spiel wird getestet, ob der Hund sich auf seine Sinne oder auf den Hinweis seines Herrchens / Frauchens verlässt.
Mit Hilfe der durch die Spiele ermittelten 5 Dimensionen, können die Hunde anschließend in 9 Persönlichkeitstypen einsortiert werden. Diese sind:
- Das Ass
ist ein Problemlöser mit ausgeprägten Kommunikationsfähigkeiten. - Der Einzelgänger
ist der einsame Wolf, ein Unabhängiger Charakter. - Der Charmeur
verlässt sich ganz aus seine manipulativen Fähigkeiten, um zu bekommen, was er oder sie will. - Die Dame oder der Herr der Gesellschaft
hat vorbildliche Umgangsformen mit anderen Hunden und Menschen. - Der Ursprüngliche
fühlt noch die wölfischen Gene in sich. - Der Renaissancehund
kann von allem etwas, aber nichts wirklich perfekt, ein Allrounder. - Der Experte
kann sehr viele Probleme selbst lösen, braucht aber sein Rudel um glücklich zu sein. - Der Sternengucker
ist verträumt, aber in seinem Kopf gehen viel mehr Dinge vor, als man sich vorstellen kann. - Der Einstein
versteht grundlegende Physik und ist sehr intelligent.
Die Profile selbst sind natürlich sehr viel ausgeprägter und beschreiben auch, wie mit dem Hund umgegangen werden sollte. Wer das Abo-Model wählt, bekommt jeden Monat ein neues Spiel und Empfehlungen von Hundetrainern. Diese geben auf den Persönlichkeitstypen des Tieres angepasste Tipps. Ein weiterer Vorteil des Abos ist laut Brian Hare, dass Dognition mit der Zeit immer mehr Daten sammelt. Dies lässt Vergleiche des eigenen Hundes mit ähnlichen Hunden zu. Dieser „Citizen Data“ (=durch Bürger gesammelte Daten) genannte Ansatz soll ganz neue wissenschaftliche Möglichkeiten eröffnen.
Ich finde, dass Dognition ein schöner Ansatz ist, um mehr über seinen vierbeinigen Freund zu erfahren. Leider ist das Startup nur in den USA, auf Englisch und für Hunde verfügbar. Jetzt müsste nur noch jemand „Catnition“ gründen, dann würde ich meine Kreditkarte zücken. 😉
Bildquelle Header: Dognition Pressebereich