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Zwar habe ich heute keinen Hund mehr, bin aber mit einem aufgewachsen, um genau zu sein mit einem Langhaardackel. Wie wohl jedes Kind, fand ich Tiere, speziell Hunde, toll. Und ich wollte immer einen haben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass meine Eltern eigentlich keinen Hund wollten. Klar, so ein Hund bringt eine Menge Arbeit mit sich und braucht vor allem Zeit. Die Geschichte, wie wir (zu meiner großen Freude) dennoch zu einem Familienhund gekommen sind, möchte ich heute gerne erzählen.

Der verstorbene Hundebesitzer

Mein Opa wohnt einige Kilometer von uns entfernt und wir fuhren ihn besuchen, um mit ihm seinen Geburtstag zu feiern. Auf der Feier kam ein Gast mit einem Rauhaardackel. Es ist nicht so, dass meine Eltern prinzipiell keine Tiere mögen (ganz im Gegenteil), sie wollten nur eben kein Eigenes haben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Gast auf vier Pfoten speziell bei meiner Mutter, auf rege Begeisterung stieß.

Ein anderer Geburtstagsgast bekam dies mit und erzählte von zwei Hunden, die dringend ein neues zu Hause suchten. Nachdem er die traurige Geschichte der beiden Tiere erzählt hatte, hatte er es geschafft: Meine Eltern willigten ein, die Hunde am nächsten Tag anzuschauen. Rückblickend betrachtet glaube ich, dass sie in dem Moment selber nicht so richtig wussten, was sie taten. Aber mir sollte das recht sein. 😉

Das ist bei der Geschichte aber auch nicht wirklich verwunderlich: Der Besitzer der beiden Hunde war gestorben. Und niemand dachte mehr an die Hunde. Man hat sie schlichtweg vergessen. Angebunden in einer Scheune harrten sie der Dinge, die kommen mochten. Eines Tages erinnerte sich ein Nachbar daran, dass es da doch noch die Hunde gegeben hatte. Er fand sie und nahm sie mit. Da er nicht wusste, wohin mit ihnen, kamen die Hunde zunächst einmal in seinen Hühnerstall. Sicherlich nicht optimal, aber immerhin waren sie damit gerettet und wurden mit Futter und Wasser versorgt.

Vergessene Hunde im Hühnerstall

In eben diesem Hühnerstall fanden wir uns am nächsten Tag wieder. Da kam uns ein Langhaardackel entgegen oder besser gesagt eine verwahrloste Kreatur, die später wieder einer stolzer Langhaardackel werden wollte: Abgemagert, verfilztes Fell und mit einem herzzerreißenden, traurigen Dackelblick. Die Entscheidung fiel spontan, schnell und wir waren uns alle einig: Der besagte Langhaardackel ist unserer!

Langhaardackel 1

Was aus dem anderen Hund geworden ist, weiß ich leider nicht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch für ihn ein schönes zu Hause gefunden wurde.

Unser Langhaardackel bekam den Namen Nessi (wurde aber eigentlich hauptsächlich Nine genannt) und lebte bis zu ihrem Lebensende glücklich und zufrieden bei meiner Familie.

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Ich bin Nicole. Bei revvet.de schreibe ich über unsere Mitbewohner auf vier Pfoten: Die beiden Katzen Shiva & Mogli und Zwergkaninchen Frodo. Was auch immer mir im Zusammenleben mit unseren Tieren interessant erscheint, findet hier seinen Platz. Kontakt über G+
1 KOMMENTAR
  1. […] namens Nessi hatten. Wahrscheinlich hat uns genau dieser Dackelblick überzeugt, dass wir diesen Hund „gerettet“ haben. Leider ist Nessi schon viele Jahre im „Dackelhimmel“ und ich bin sehr traurig, dass wir […]

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