Warum sind Nachts alle Katzen grau, tagsüber aber nicht? Um diese Frage zu beantworten muss man ein paar Grundlagen über das menschliche Auge zu kennen.
Das menschliche Auge
Das menschliche Auge lässt sich grob mit einer Fotokamera vergleichen. Bei einer Kamera ist das optische Abbildungssystem das Objektiv, im Auge ist es die Linse. Die Linse kann durch Muskelbewegungen dicker oder dünner gemacht werden, bei einem Objektiv geschieht dies durch verschieben von mehreren Linsen. Objektiv und Linse sind dafür verantwortlich, dass fokusiert (= scharfgestellt) werden kann. Wenn die Schärfe geregelt ist, kümmern sich Auge und Kamera um die Lichtmenge. Bei dem technischen Nachbau regelt das die Irisblende, in der Natur die Pupille. Zum Schluss kommt der Film bzw. im Auge die Netzhaut, auf der die Fotorezeptoren angeordnet sind.
Auge, Kamera – Kamera, Auge
Schön, aber was hat das jetzt mit grauen Katzen und vor allem mit der Nacht zu tun? Die Fotorezeptoren im Auge sind von der Natur sehr intelligent gebaut worden, so dass das Auge eigentlich zwei Filme enthält. Einen für Farb- und einen Schwarz-Weiß-Film. Die beiden Rezeptorenarten (=Filme) werden tagsüber parallel verwendet.
Auge – Stäbchen – Zäpfchen
Ok, auch klar, aber was hat das jetzt damit zu tun, dass Nachts alle Katzen grau sind? Die Rezeptoren heißen „Stäbchen“ und „Zäpfchen“ und werden je nach einfallender Lichtmenge aktiviert. Das Auge kann eine so genannte Dunkeladaption, d.h. dass bei wenig Licht nur Stäbchen zum Sehen verwendet werden und keine Zäpfchen mehr. Man opfert quasi das Farbensehen um doch noch etwas erkennen zu können.
Also „Nachts sind alle Katzen grau“ weil:
- Das Auge wie eine Kamera funktioniert
- Das Auge Stäbchen und Zäpfchen hat
- Das Auge Nachts nur Stäbchen verwendet
Alternative Erklärung
Nachts sind nicht nur alle Katzen Grau, sondern auch alles andere… es könnte aber auch sein, dass die Katzen wie ein Chamäleon die Fellfarbe ändern können, damit die Mäuse sie nicht sehen… 😉