Kaninchen, die über Hürden springen. Ein Hindernisparcours, der an eine Miniaturversion aus dem Pferdereitsport erinnert. Die Rede ist von Kaninhop. Kaninhop ist eine Trendsportart für Kaninchen, die ihren Ursprung in Schweden hat. Ziel der Sportart ist Bewegung und Beschäftigung der Tiere. Und weil Kaninhop ein Sport ist, gibt es natürlich auch Wettkämpfe. So hoppeln die Mümmelmänner auf Kaninhop-Turnieren um die Wette.
Kaninhop-Turnier: Mittendrin, statt nur dabei
Nett anzusehen ist es. Geduld brauchen die Tierhalter, die oftmals Kinder sind. „Nun spring doch Stoppel, im Training hast du es doch auch gemacht.“ tönt es links neben mir. Doch Stoppel will nicht. Stur wie ein Esel steht er vor dem Hindernis. Die Unterlippe des Mädchens fängt an zu zittern. Vor ihr sieht sie die Mitbewerber davon hoppeln. Scheinbar mühelos überwinden sie die Hürden. Die erste Träne kullert ihr über die Wange. Sie geht zur ihrem Kaninchen, befreit es von der Leine, nimmt das Tier auf den Arm und verlässt den Wettbewerb. Das Kaninhop-Turnier ist integriert in das Rahmenprogramm einer Heimtiermesse. Laut ist es in der Messehalle, hektisch und unruhig. Hinter der Parcoursstrecke stehen die Käfige mit den Kaninchen, die noch nicht dran sind. Je nach Gemüt sind die Tiere mehr oder weniger entspannt.
Kaninhop: So funktioniert es
Die Kaninhop-Kaninchen tragen ein Geschirr, an der eine Leine befestigt ist. Diese ermöglicht es dem Kaninchenhalter, das Tier durch den Parcours zu führen. Das Kaninchen, das den Parcours mit den wenigsten Fehlern bewältigt, ist der Sieger des Turniers. Denn wie beim Pferdesport bestehen auch die Kaninhop-Hindernisse aus beweglichen Teilen, die beim Überspringen herunterfallen können. Es gibt unterschiedliche Klassen und Schwierigkeitsgrade beim Kaninhop. Vor der Turnierteilnahme müssen Tier und Halter eine entsprechende Klasseprüfung ablegen.
Kritik an der Hürden-Hoppelei
Nicht jeder ist begeistert von Kaninhop, Kritiker warnen vor der Trendsportart, die als nicht artgerecht gilt. Denn Kaninchen sind Fluchttiere. Wenn sie Gefahr spüren, gehen sie in Deckung. Die Führung an Leine und Geschirr steht diesem natürlichen Instinkt entgegen. Außerdem besteht bei dem Hürden-Sport eine hohe Verletzungsgefahr. Schnell kann sich das Kaninchen in der Leine verheddern und sich Verletzungen zuziehen. Auch das Überspringen der Hürden birgt ein hohes Unfallrisiko. Die Wettbewerbssituationen sind unnötiger Stress für die Tiere: Es ist laut, die Umgebung ist fremd und es wimmelt nur so von unbekannten Artgenossen. Man sollte sich also gut überlegen, ob man sich für den Kaninhop-Sport entscheidet.