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Wir besitzen eine einst wunderschöne große Couch. Diese ist mit einem relativ festen Stoff bespannt. Leider bietet der Stoff anscheinend auch den perfekten Widerstand für Katzenkrallen. Neben der wunderschönen Couch steht seit einiger Zeit auch ein wunderschöner kleiner Kratzbaum. Seither werden nicht mehr ganz so viele Fäden aus der Couch gezogen. Wir hatten zwar bereits zwei weitere große Kratzbäume (einer stand und steht auch im Wohnzimmer) aber anscheinend musste noch ein kleinerer Dritter her, so zumindest sahen es unsere beiden Katzen.

Brauchen Katzen einen Kratzbaum?

Unsere beiden Stubentiger brauchen, wie alle Katzen eine Gelegenheit, um Ihrer Krallen zu wetzen. Die Krallen bestehen, wie menschliche Fingernägel und Haare, aus Keratin und wachsen immer weiter. Dies führt dazu, dass die äußeren verbrauchten Schichten hin- und wieder abgeschliffen werden müssen. Freilebende Katzen nutzen hierfür Bäume, da diese die optimalen Bedingungen bieten. Die Rinde ist hart, so dass sich eine Krallenhülle lösen kann. Gleichzeitig kann die Kralle auch tiefgenug in die Rinde eindringen, so dass an der Außenseite abgewetzt wird.
Das Schärfen der Krallen hat unterschiedliche Funktionen. Einerseits müssen sie immer scharf und spitz sein, um sich gegen Feinde zu wehren oder um Beute festzuhalten. Andererseits dehnt sich die Katze beim Wetzen und hält so ihre Rückenmuskulatur geschmeidig. Zudem ist die Tätigkeit für die Tiere sehr entspannend und eine Form der Reviermarkierung.
Neben der Funktion als Kratzmöbel erfüllt der Baum auch die Funktion eines Turngeräts. Insbesondere Wohnungskatzen müssen sich austoben können. Wer als Kind mal auf einen Baum geklettert ist, weiß, wie anstrengend das sein kann. 😉 Für die Katzen sind deswegen insbesondere große und deckenhohe Exemplare wichtig.


Ein weiterer wichtiger Punkt, der durch hohe Exemplare begünstigt wird ist, dass unsere felinen Mitbewohner es lieben, uns und die Umgebung zu beobachten. Dies ist auch der Grund dafür, dass sich in Mehrkatzenhaushalten um die oberste Liegemulde im Kratzbaum gestritten wird. Kater oder Katze hat von dort den besten Überblick.

Wo sollte ein Kratz- und Kletterbaum stehen?

Beim Kauf eines Kratzbaumes sollte darauf geachtet werden, dass er in den für den Menschen zentralen Räumen untergebracht werden kann. Wer beobachtet schon gerne einen leeren Raum? Der beste Standort ist in Sichtnähe zu uns und mit der Möglichkeit aus dem Fenster zu sehen. Falls sich der liebe Stubentiger schon an einem Sessel oder einer Couch die Krallen geschärft hat, sollte man versuchen den Baum möglichst in der Nähe dieser Stelle unterzubringen.

Wie bringt man eine Katze zum Kratzen am Kratzbaum?

Mit dem Positionieren des Baumes ist es manchmal nicht getan. Katzen müssen eventuell erst an einen Kratzbaum gewöhnt werden. Dies geschieht am besten, indem man es der Katze zeigt (nein, es sieht nicht bescheuert aus, wenn man als Mensch an einem Katzenmöbel kratzt ;-)). Beginnt der Stubentiger seine Krallen an der Couch zu schärfen, sollte man das Tier zum Baum bringen und dort mit der Pfote die Bewegung ein oder zweimal durchführen. Die Tiere sind gute Lerner und begreifen im Normalfall sehr schnell, wo Krallenschärfen in Ordnung ist und wo nicht.

Welche Arten von Kratzbäumen gibt es?

Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Kratz- und Klettermöbeln für Katzen. Neben den Vorlieben des Tieres spielen der potentielle Standort und das Budget eine große Rolle bei der Anschaffung. Man sollte allerdings darauf achten, dass Kratzbäume immer stabil und hochwertig sind. Wer günstig kauft, kauft auch hier öfters. Achten Sie darauf, dass die Säulen sich bei Bedarf neu mit Sisal umwickeln lassen. Auch Schlafmulden sollten einfach abziehbar sein, so dass man den Stoff gegebenenfalls Waschen oder Wechseln kann.

Unterscheidung nach Standort

Für Wohnungskatzen mit Balkonzugang empfiehlt es sich, einen Outdoorkratzbaum anzuschaffen. Diese sind im Vergleich zu Indoorbäumen deutlich wetterbeständiger. So sind die Stell- und Liegeflächen gegen Wasser geschützt. Wir haben auf unserem Balkon ein kleines Exemplar, das allerdings nur im Frühjahr, Sommer und Herbst dort zu finden ist.

Unterscheidung nach Material

Neben den klassischen mit Sisal umwickelten Kratzbäumen gibt es auch Naturkratzbäume aus Holz. Diese sind zwar teurer, geben dem Tier aber ein natürlicheres Kratzgefühl.

Unterscheidung nach Aufbauart

Grundlegen kann man zwei Arten von Kratzbäumen unterscheiden, die freistehenden Exemplare und die Deckenspanner. Freistehende Kratzbäume gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Man sollte immer darauf achten, dass die Standfläche groß genug ist, um den Baum auch inklusive tobender und spielender Katze sicher und stabil zu halten. Wenn der Baum größer ist, sollte es Schlaf- und Versteckmöglichkeiten für die Katze geben, aber erst ab einer Höhe von circa 80 Zentimetern, damit die Katze „unten“ ihre Krallen nach Lust und Laune schärfen kann.
Beim Deckenspanner wird der Baum zwischen Boden und Decke verankert. Achtung: Deckenspanner sind nur sinnvoll, wenn die Decke stabil und nicht abgehängt ist. Es gibt auch Kratzmöbel, die direkt in der Wand verankert werden. Beim Anbringen solcher System gilt: Möglichst stabil bauen.

Checkliste:

  • Indoor oder Outdoorkratzbaum?
  • Freistehend oder fixiert?
  • Genügend Kratzfläche auf den ersten 80 Zentimetern?
  • Sisal und Stoff leicht austauschbar?
  • Liegefläche am höchsten Punkt vorhanden?
  • Möglichkeit den Baum in Menschennähe aufzustellen?

Wir sind aktuell mit unseren Bäumen sehr zufrieden, liebäugeln aber immer wieder auch mit einem Naturkratzbaum. Was meinen Sie, wie sieht der perfekte Kratzbaum für den Stubentiger aus?
Quellen:

  • Monika Wegler: Katzenkinder entdecken die Welt. Gräfe und Unzer Verlag GmbH. 2008
  • Ulrike Müller, Monika Wegler. Die Katze. Gräfe und Unzer Verlag GmbH. 2009
  • Candida Frith-Macdonal. Katzen. Parragon Books Ltd. 2007
  • Petra Twardokus. Coaching für Katzenhalter. Franck-Kosmos Verlags-Gmbh & Co.KG. 2008

Bildquellen:

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Ich bin Sebastian und schreibe hier (zumindest teilweise) über Mogli, Frodo und Shiva, allerdings bin ich bei weitem nicht so kreativ wie Nicole ;-). Ich bin eher der technische Part von revvet.de, mache also hier komische Dinge mit HTML, css und php.
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