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Mit Katzen ist es so: Sie werden immer dann krank, wenn man es gar nicht gebrauchen kann. Am Wochenende zum Beispiel. Oder vor dem Urlaub. Oder, wenn gerade niemand da ist, der ein Auto oder die Zeit hat, die kranke Katze zum Tierarzt zu fahren. Der letzte Fall traf mich, als Shiva vor einiger Zeit krank wurde. Wir bereiteten gerade unseren Umzug von Hamburg nach München vor. Sebastian und Auto waren schon in München, während die Katzen und ich noch in Hamburg verweilten. Und was passierte? Shiva wurde krank. Mit einer ordentlichen Erkältung und fast 40 Grad Fieber war ein Tierarztbesuch nicht zu vermeiden.

Ich schnappte mir also die kranke Katze, verfrachtete sie in die Transportbox und fuhr mit dem Bus zum Tierarzt. Umständlich war unsere Fahrt. Ich schleppte mich ab, Shiva nörgelte und die Fahrt dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Um noch mehr unnötigen Stress für das kranke Tier zu vermeiden, ließ ich uns für die Rückfahrt ein Taxi bestellen. Auch die Kontrollbesuche im Nachgang erledigte ich zum Teil mit Taxi. Dabei reagierten die Hamburger Taxifahrer sehr unterschiedlich auf ihren vierbeinigen Fahrgast. Aber durchweg waren alle freundlich und die Taxifahrt mit Katze war problemfrei möglich.

Taxigespräche mit Katze

Der Kostenbewusste

Taxifahrer: „Sie waren beim Tierarzt. Ist ihre Katze krank?“
Ich: „Ja, sie hat sich erkältet und Fieber.“
Shiva: *anklagendes Miauen aus der Transportbox*
Taxifahrer: „Oh, das ist doch sicher recht teuer.“
Ich: „Na ja, es nützt ja nichts. Das muss man bedenken, bevor man sich ein Tier anschafft.“
Shiva: *maumauuuuumaaaauuu*
Taxifahrer: „Ja, da haben Sie Recht. Darf ich fragen, was Sie für den Besuch gezahlt haben?“
Ich: „Ja, dürfen Sie. 38 Euro und ein paar Zerquetschte.“
(In Gedanken addierte ich die Taxikosten.)
Shiva: *maaauuuu!*
Taxifahrer: „Und was wurde dafür gemacht?“
Ich: „Zunächst wurde sie untersucht. Dann bekam sie zwei Spritzen, ein Antibiotikum und ein Schmerzmittel, das das Fieber senken soll. Dann habe ich noch Schleimlöser und Schmerzmittel für zu Hause bekommen“
Taxifahrer: „Es gibt Schleimlöser für Katzen …!? Oh, wir sind jetzt da.“

Der Interessierte

Taxifahrer: „Oh, haben Sie da eine Katze?“
Shiva: *mau!*
Ich: „Ja, einmal zum Tierarzt bitte!“
Taxifahrer: „Ist sie krank, was hat sie denn?“
Ich: „Eine Erkältung.“
Shiva: *maaaaaaaaaaauuuuuuuu*
Taxifahrer: „Katzen können sich erkälten? Wie sieht das dann aus?“
Ich: „Na ja, wie bei uns. Sie hat Fieber, niest, hustet, ist ganz matt … Eine Erkältung eben.“
Taxifahrer: „Ich wusste nicht, dass Katzen eine Erkältung bekommen können. Kennen Sie Perserkatzen?“
Shiva: *maumaumauuu*
Ich: „Ja, die sind sehr schön. Eine Freundin von mir hat fünf Stück.“
Taxifahrer: „5 Stück? Das ist aber viel. Ich habe letztens jemanden getroffen, der hatte 3 Hunde? Das fand ich schon viel.“
Ich: „Na ja, Hunde sind ja doch zeitaufwändiger als Katzen.“
Taxifahrer: „Das stimmt. Wir sind da! Alles Gute für Sie und Ihre Katze!“

Der Schweigsame

Taxifahrer: „Moin!“
Ich: „Moin!“
Shiva: *maaaaauu*

Shiva: *maumaumauuu*

Shiva: *maaaau*

Taxifahrer: „Wir sind jetzt da. Schönen Abend noch!“

Tipp: Ich war mir unsicher, ob es ein Problem ist, mit Katze Taxi zu fahren. In Hamburg ist es das zumindest nicht. Die Katze wird ohne Aufschlag mitgenommen. So steht in der Hamburger Taxenordnung: „Mitgeführte Hunde und Kleintiere sowie mitgeführtes Gepäck sind unentgeltlich zu befördern.“ Im Zweifel können Sie einfach bei der Taxibestellung nachfragen oder in der lokalen Taxiordnung nachschauen. So oder so würde ich empfehlen den Gast auf vier Pfoten bei der Bestellung anzugeben, um zu vermeiden, dass ein Katzenallergiker die Tour erwischt.

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Ich bin Nicole. Bei revvet.de schreibe ich über unsere Mitbewohner auf vier Pfoten: Die beiden Katzen Shiva & Mogli und Zwergkaninchen Frodo. Was auch immer mir im Zusammenleben mit unseren Tieren interessant erscheint, findet hier seinen Platz. Kontakt über G+
1 KOMMENTAR
  1. Taxifahrt zum Tierarzt inklusive Katze kenne ich aus München.
    Vor 2 Jahren hatte mein Großer – Balu – angefangen, sich immer mehr zu verkriechen, kam nicht mehr zum Fressen, zum Kuscheln… Schließlich holte ich ihn mit mehr oder weniger Gewalt unterm Bett hervor und war entsetzt: sein rechtes Auge war verquollen von Blut und er miaute entsetzlich.
    Es war ein Samstag und ich hab kein Auto…
    Also sofort Laptop an, Tierarztnotpraxis rausgesucht, Taxi angerufen, mit wimmernder Katze ab zum Tierarzt.
    Tumor hinterm Auge. Ging zum Glück alles gut, zur Nachuntersuchung konnte ich dann den Bus nehmen.

    Alles Gute für euch und danke für den tollen Blog!

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