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Katzen in Tierheimen haben häufig ein erhöhtes Stresslevel und verhalten sich dadurch anders als sie es in einer heimischen Umgebung tun würden. Um die Vermittlungschance der Tiere zu erhöhen, haben Wissenschaftler untersucht, ob sich voraussagen lässt, wie leicht sich eine Katze stressen lässt. Die Studie der Wissenschaftler Shannon Foster und Carrie Ijichi erschien im Journal für Angewandte Wissenschaften in der Ausgabe April 2017.

Grundannahme der Studie

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich jede Katze in einer Stresssituation anders verhält und wollen für Tiere in Tierheimen möglichst gute Bedingungen schaffen. Um eine optimale Umgebung zu gewährleisten, ist es wichtig, dass Pflegeeinrichtungen ihre Tiere richtig einschätzen.

Da die Katzen in Tierheimen ein ganz anderes Verhalten an den Tag legen als wenn sie sich in einer für sie gewohnten Umgebung befinden, kann es helfen die Adoptionsrate zu erhöhen, wenn Interessenten wissen, dass das Wesen der Katze in einer anderen Umgebung anders ist.

Methoden zur Stressmessung von Katzen

Um das Stresslevel der Katzen zu messen, verwendeten die Wissenschaftler zwei Verfahren:

  1. FTP (Feline Temperament Profile): Verwendung eines Fragenbogens zum Temperament der Katzen,
  2. IRT (Infrared Thermal Imaging): Verwendung einer Wärmebildkamera zur Messung der Augeninnentemperatur.

Während bei der Beantwortung des Fragebogens noch subjektive Eindrücke der Beobachter, die den Fragebogen ausfüllen das Ergebnis beeinflussen können, kann dies bei der Temperaturmessung ausgeschlossen werden.

Damit die Studie eine Vergleichbarkeit zulässt, wurden zuerst 36 Hauskatzen untersucht. Die Herrchen und Frauchen kennen ihre Tiere am besten. Deswegen mussten sie parallel zur Messung mit der Wärmebildkamera den Fragebogen ausfüllen. Mit Hilfe dieser Daten konnten die Forscher einen Zusammenhang zwischen der Augeninnentemperatur und dem Stresslevel von Katzen herstellen.

Im nächsten Schritt filmten die Wissenschaftler Katzen in Tierheimen. Dabei konnten sie sehr genau voraussagen, wie gestresst ihr jeweiliges Filmobjekt war. Je höher die Augeninnentemperatur einer Katze ist, desto höher ist der Stress des Tieres.

Fazit der Studie

Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass sie mit Hilfe der Wärmebildkameras sehr genau voraussagen konnten, wie gestresst eine Katze ist. Da die Kameras nicht viel Geld kosten, könnten sie sehr einfach in Tierheimen eingesetzt werden. Sie hoffen, dass sie ihre Ergebnisse in mehr Tierheimen verproben können und wollen damit den Grundstein für eine bessere und höhere Vermittlungsquote legen.

Quelle:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0168159117300096
Bildquelle: iStockphoto/struvictory

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Ich bin Sebastian und schreibe hier (zumindest teilweise) über Mogli, Frodo und Shiva, allerdings bin ich bei weitem nicht so kreativ wie Nicole ;-). Ich bin eher der technische Part von revvet.de, mache also hier komische Dinge mit HTML, css und php.
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