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Die British Veterinary Association (BVA) hat bedenkliche Zahlen veröffentlicht. Eine Umfrage in Großbritannien zeigt, dass Tierbesitzer Krankheitssymptome ihrer Lieblinge googlen, bevor sie sie zum Tierarzt bringen. So werden mehr als 80% aller kranken Tiere zu spät zum Tierarzt gebracht.

Wenn die Suchmaschine den Tierarzt ersetzt

Bei der landesweiten Umfrage wurden mehr als 1200 Tierärtzte befragt. Sie sagt unter anderem aus, dass 98% aller Tierbesitzer sich durch ihre Onlinerecherchen beeinflussen lassen. Jeder vierte befragte Tierarzt gab darüber hinaus an, dass die Ergebnisse aus dem Internet in den meisten Fällen nicht helfen. Nur 6% der Ärzte sahen die Suche als hilfreich an.

Über 80% der Tierärzte gaben an, dass die Tiere zu spät zu ihnen gebracht werden. Dies ist insbesondere bedenklich, da eine frühe Behandlung oftmals die einzige Chance ist, dauerhafte medizinische Probleme auszuschließen. Als Gründe nannten die Tierbesitzer finanzielle Engpässe, dicht gefolgt von Unwissenheit.

Ein Tierarzt, der an der Studie teilgenommen hat, sagte folgendes:

„Dr Google’ often results in owners misdiagnosing conditions, followed by the client being led to believe that there is a cheap and effective ‘treatment’ obtainable online or from a pet shop…And thus animals suffer far longer than need be…“

Übersetzt:

„Dr.Google sorgt dafür, dass die Tierbesitzer die Umstände falsch diagnostizieren. Darauf folgt, dass der Kunde dazu getrieben wird, zu glauben, es gibt eine günstige und effektive „Behandlung“, die online oder in einem Tierbedarfsladen gekauft werden kann. So kommt es dazu, dass die Tiere sehr viel länger leiden, als eigentlich nötig wäre.“

Ein anderer Tierarzt erzählt die Anekdote, dass ein Hundebesitzer sich geweigert hatte, sein Tier zu operieren, nur um Minuten später (nach einer Google Recherche) in Panik zu ihm zurückzukommen, nachdem das Internet den gleichen Rat gegeben hatte, wie der Arzt. Er fügte hinzu:

„It is frustrating that some people appear to genuinely believe that a veterinary degree and a quick search on Google are the same thing.“

„Es ist frustrierend, dass einige Menschen ernsthaft zu glauben scheinen, dass der Abschluss als Tierarzt und eine schnelle Google-Suche das gleiche sind.“

Rangliste der Top-Krankheiten

Die Umfrage der BVA wurde von 1208 Tierärzten beantwortet. Sie sollten die Top-Tierkrankheiten benennen. Dies führt zu folgender Rangliste:

  • Hautkrankheiten (von 70% genannt)
  • Magen-Darm-Probleme (von 54% genannt)
  • Muskelprobleme (von 45% genannt)
  • Fettleibigkeit / und durch Fettleibigkeit ausgelöste Folgeerkrankungen (genannt von 31%)
  • Zahnkrankheiten (genannt von 24%)
  • Ohrkrankheiten / Ohrinfektionen (genannt von 18%)

Das Wort zum Sonntag: Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig!

Ich finde es zwar einerseits gut, dass man online schnell nachschauen kann, wenn man ein komisches Verhalten bei seinem Tier beobachtet. Andererseits denke ich aber, dass man lieber einmal zu häufig, als einmal zu selten zum Tierarzt fahren sollte. Man hat für sein Tier eine Verantwortung übernommen und diese sollte man nicht an Google abgeben.

[toggle_content title=“Quelle“ class=““]bva.co.uk, Abruf 07.09.14

Bildquellen:

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Ich bin Sebastian und schreibe hier (zumindest teilweise) über Mogli, Frodo und Shiva, allerdings bin ich bei weitem nicht so kreativ wie Nicole ;-). Ich bin eher der technische Part von revvet.de, mache also hier komische Dinge mit HTML, css und php.
1 KOMMENTAR
  1. Vielen Dank für den Artikel! Ich habe schon medizinischen Rat für meine Katze im Internet gesucht. Das ist grundsätzlich nicht falsch. Nur sollte man aufpassen, welche Webseiten man zu Rate zieht. Ich denke, Webseiten von Tierärzten und Tierkliniken sind in der Regel hilfreich. Doch den Besuch beim Tierarzt kann man sich damit nicht sparen. Man kann höchstens die Diagnose des Tierartzes und die Therapie noch mal checken.

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