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Meine Katzen haben diverse handelsübliche Katzenspielzeuge. Etliche Euros habe ich an den Kassen der Zoofachgeschäfte liegen lassen. Mäuse, Bälle, Spielangeln – es gibt nichts, was in der Spielzeugbox fehlt. Aber eins ist für meinen Kater Mogli das Allergrößte. Und dieses „Spielzeug“, von dem ich spreche, ist nicht im Zoohandel erhältlich. Man findet es in der Drogerie seines Vertrauens: Mogli steht auf Haargummis! Tatsächlich kann ich kein Haargummi herumliegen lassen, ohne dass der Kater es sich in einem unbeobachteten Moment unter seine Krallen reißt. Er jagt es, spielt damit, bringt es zum Apportieren, um es dann schließlich zu „erlegen“, indem er es zerbeißt.

Niedlich? Ja. Lustig? Ja.

Wenn aber der Moment kommt, in dem man die Haare zusammenbinden möchte und kein intaktes Haargummi mehr findet, ist es nicht mehr niedlich. Im Gegenteil: Dann ist es ärgerlich. Deswegen verstecke ich meine Haargummis. Aber egal wie gut und schwer erreichbar das Versteck ist: Dieser Kater findet sie alle. Früher oder später. Ich erinnere mich noch gut, dass ich neue Haargummis gekauft habe und diese im obersten Fach meines Kleiderschranks versteckt habe. Für mich war das Versteck nur mit einer Leiter erreichbar. Für den Kater keine große Herausforderung: Ich erwischte ihn, wie er auf dem Schrank saß und von oben nach den Haargummis angelte.

Niedlich? Ja. Intelligent? Ja.

kater mogli

Nun gut, dachte ich. Wenn er die Haargummis so gerne mag, soll er welche haben. Es gibt weiß Gott teurere Katzenspielzeuge. Außerdem gibt es gute und schlechte Haargummis. Jede Frau wird wissen, wovon ich spreche. Also hab ich meinen Bestand an Haargummis durchsortiert: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten fürs Katerchen. Stolz präsentierte ich Mogli das erste für ihn bestimmte Haargummi. Dann die Überraschung: Keine Reaktion. Keinerlei Interesse. Verwirrung machte sich breit. Bis ich begriff: Nur ein erjagtes Haargummi ist ein gutes Haargummi. Immerhin hat so ein Kater noch tief verwurzelte Raubkatzeninstinkte. Und ein Haargummi ist Beute.

Seither simuliere ich mit den „erlaubten“ Haargummis die Jagdsituation und alle Parteien sind glücklich und zufrieden. Aber aufpassen muss man trotzdem: Manchmal versucht er die Haargummis ganz unauffällig direkt aus den Haaren zu klauen. Da sitzt ein schnurrender Kater im Nacken, der einen beschmust. Und dann merkt man plötzlich, wie er vorsichtig am Haargummi zupft.

Niedlich? Ja, definitiv!

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Ich bin Nicole. Bei revvet.de schreibe ich über unsere Mitbewohner auf vier Pfoten: Die beiden Katzen Shiva & Mogli und Zwergkaninchen Frodo. Was auch immer mir im Zusammenleben mit unseren Tieren interessant erscheint, findet hier seinen Platz. Kontakt über G+
4 KOMMENTARE
  1. Oh wie ich es kenne!!! Jeden Morgen aufs Neue suche ich vergeblich meinen Haargummi auf dem Nachtschrank, den ich am Abend vorher noch dort hingelegt habe. Denn jede Nacht aufs Neue entführt Klein Casimir das gute Stück. Wenn ich Glück hab, finde ich den Haargummi unter der Bettdecke. Und wenn nicht… Hhm, irgendwann muss ich sein Geheimversteck mal finden, oder?

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