Die Ragdoll steht für wunderschöne blaue Augen, ein überaus sanftes Gemüt und eine Besonderheit: Nimmt man sie hoch, erschlafft ihr Körper. Grund für den Namen der Rasse: Denn Ragdoll bedeutet übersetzt Stoffpuppe. Und ähnlich einer Stoffpuppe hängt die Ragdoll in der Luft, wenn man sie hochnimmt. Glaubt man der Erstzüchterin Ann Baker, ist ein mysteriöser Unfall schuld an dem niedrigen Spannungszustand der Ragdoll-Muskulatur.
Herkunft: Josephines Erben
Die Amerikanerin Ann Baker züchtete eigentlich Perser-Katzen, als sie anfing mit einer Freigängerin aus ihrer Nachbarschaft eine neue Katzenrasse zu kreuzen. Die weiße Langhaarkatze mit dem Namen Josephine gilt als Stammmutter der Ragdoll-Katze. Ann Baker erzählte die verrückte Geschichte, dass Josephine etwas Besonderes zugestoßen sei: Sie sei bei einem Verkehrsunfall verletzt worden. Dieser Unfall hätte bereits vor Zuchtbeginn der Ragdoll Auswirkungen auf die neue Rasse gehabt. Denn seither brachte Josephine nur noch Kitten zur Welt, die überaus sanft und verschmust wären – und die sich beim Hochheben schlaff wie eine Stoffpuppe hängen ließen. Diese und weitere Geschichten sorgten dafür, dass es die Ragdoll als Rasse nicht leicht hatte. Bereits im Jahr 1965 wurde die Ragdoll unter ihrem Rassenamen registriert, ihre Anerkennung als Rasse durch den Dachverband Fédération Internationale Féline (FIFe) erfolgte aber erst 1992.
Eine Superkatze, die keinen Schmerz verspürt?
Die Ragdoll verdankt ihrer Erstzüchterin Ann Baker außerdem das Gerücht, dass sie deutlich weniger schmerzempfindlich sei als andere Katzenrassen. Es bleibt zu hoffen, dass niemals jemand den Heimtest durchgeführt hat. Zwar lässt sich die Ragdoll tatsächlich wie eine Stoffpuppe hängen, wenn man sie hochhebt, aber sie hat natürlich dasselbe Schmerzverhalten wie jede andere Katze auch. Dies haben entsprechende tiergerechte Untersuchungen bestätigt.
Aussehen: Die große Schöne
Die Ragdoll zählt zu den großen Katzenrassen: Sie ist lang und sehr muskulös. Ein ausgewachsener Kater kann bis zu 10 Kilogramm wiegen. Typisch für sie sind ihre auffälligen blauen Augen. Sie gehört zu den sogenannten Maskenkatzen: Sie hat einen hellen Körper, aber ein dunkles Gesicht, dunkle Ohren und Pfoten, sowie einen dunklen Schwanz. Die Ragdoll gibt es unterschiedlichen Zeichnungsvarianten. Ihr Fell hat keine Unterwolle und ist entsprechend einfach zu pflegen.
Wesen: Die sanfte Verspielte
Die Ragdoll ist sanft in ihrem Wesen und dabei sehr zutraulich und anhänglich. Manch einer mag behaupten, die Katze hätte etwas von einem Hund, da sie ihrem Besitzer gerne auf Schritt und Tritt folgt. Auf jeden Fall mag die Ragdoll ihre regelmäßigen Schmuse- und Spieleinheiten und eignet sich gut als Familienkatze.
Quellen:
– Candida Frith-Macdonald: Katzen. Parragon Books Ltd.
– Dr. Pierre Rousselet-Blanc (Hg.): Knaurs großes Handbuch der Katzen. Droemer Knaur. 199
– CATStoday Sommerausgabe 01/2013
– http://de.wikipedia.org/wiki/Ragdoll-Katze, Abruf am 04.05.14
Bildquelle:
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