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Endlich: Es ist Sommer! Lange genug haben wir auf ihn gewartet. Aber das Warten hat sich gelohnt, denn im Moment ist das Wetter wirklich ein Traum! Ich bin allerdings immer wieder über unseren Kater Mogli verwundert, denn scheinbar trotzt er den Temperaturen. Wenn wir auf dem Balkon sind, will er dort natürlich auch sein. In Ermangelung einer Liege, habe ich eine Klappmatratze umfunktioniert – ist total praktisch. Aber ich „streite“ mich regelmäßig mit dem Kater um mein Sonnenplätzchen. Mittendrin statt nur dabei lautet sein Motto. Also macht er es sich in der Sonne bequem. Temperaturen über 30 Grad? Ihm doch egal. Und dann passiert jedes Mal das Gleiche:

  1. Der Kater liegt auf der Klappmatratze, in der Sonne.
  2. Der Kater merkt, es ist ein bisschen warm. Zeit sich unter dem Handtuch zu verstecken, das auf der Matratze liegt. Sonnenschutz und so.
  3. Der Kater merkt, dass das eigentlich noch viel wärmer ist. Er geht in den Schatten.
  4. Huch, auch zu warm, neuer Platz: Unter dem Tisch.
  5. Und erst dann geht der Kater in die Wohnung, die dank Außenrolladen angenehm kühl ist.

Und jedes Mal bleiben wir kopfschüttelnd zurück und fragen uns, wie das eigentlich ist mit der Hitze und den Katzen. Grund genug, mal ein paar Fragen auf den Grund zu gehen. 😉

1. Können Katzen schwitzen?

Katzen können schwitzen, allerdings im Vergleich zu uns Menschen, sehr eingeschränkt. Katzen schwitzen hauptsächlich an ihren Pfoten. Zwischen den Zehen und den Sohlenballen befinden sich die meisten Schweißdrüsen der Katze. Aber auch an den Lippen, dem Kinn, am After und in der Zitzen-Umgebung befinden sich noch welche.

Weil das Schwitzen folglich nicht so gut klappt wie bei uns Menschen, helfen sich Katzen anders: Sie putzen sich. Die Verdunstung des Speichels sorgt für Abkühlung.

2. Was muss man im Sommer beachten?

Die Vorfahren unserer Hauskatzen stammen aus Afrika. Daher kommen sie eigentlich sehr gut mit Hitze zurecht und fühlen sich eher wohl, wenn es warm ist. Aber auch ihnen kann zu warm werden. Dann suchen sie sich den kühlsten Platz, den sie finden können. Man sollte als Halter allerdings im Blick behalten, ob die Katze hechelt. Hecheln ist bei Katzen ein Zeichen dafür, dass ihnen zu warm ist.

Klar sollte außerdem jedem sein, dass man auch bei Katzen (ebenso wie bei Hunden) während eines Transports im Auto aufpassen muss und die Katze auf keinen Fall im Auto zurücklassen darf. Denn so viel Hitze hält auch kein Wüstentier aus.

Übrigens: Die Katze auf dem heißen Blechdach

Katzen haben sehr hitzeunempfindliche Pfoten. Sie können bekanntermaßen über ein heißes Blechdach laufen, ohne sich die Pfoten zu verbrennen. Das hat einen ganz logischen Grund, wenn man mal darüber nachdenkt: Als ehemalige Wüstenbewohner mussten sie über heißen Wüstensand laufen können. Aber im Haushalt lauern dennoch Gefahren für die Katzenpfoten. Denn auch wenn die Ballen der Katzenpfoten unempfindlich sind, einer Herdplatte oder einer brennenden Kerze halten sie dann doch nicht stand.

3. Katzen: Trinken bei Hitze

Die meisten Katzen sind wohl Trinkmuffel. Und jeder Katzenbesitzer wird sich wohl schon einmal mit der Fragestellung beschäftigt haben, ob seine Katze genug trinkt. Es ist natürlich nicht einfach zu verstehen, dass eine Katze von Natur aus niemals so viel trinken wird wie wir. Im Handel erhältliche Trinkbrunnen und Co machen die Verunsicherung perfekt. Wenn dann noch die Hitze kommt, ist man völlig ratlos. Auch wir haben uns mit dieser Frage beschäftigt, wir haben einen Trinkbrunnen angeschafft und so weiter und so fort…

Aber man darf eines nicht vergessen: Katzen sind ehemalige Wüstentiere. Und bekanntlich gibt es in der Wüste wenig Wasser. Die Natur hat sich daher etwas für Katzen ausgedacht: Sie kommen schlichtweg mit weniger Flüssigkeit aus. Sie können ihren Harn sehr stark konzentrieren, um mit dem wenigen Wasser, das zur Verfügung steht, klar zu kommen.

Es ist also letztlich sehr individuell, wie viel Wasser eine Katze aufnimmt. Und es hängt auch stark mit der Fütterung zusammen. Eine Katze, die überwiegend Trockenfutter bekommt, wird weniger trinken als eine Katze, die mehr Nassfutter aufnimmt. Denn über das Nassfutter nimmt das Katzengetier schon Flüssigkeit auf.

Letztlich sind dies Tatsachen, die sich auch bei Hitze nicht ändern. Aber: Der häufig empfohlene Trinkbrunnen bei Hitze ist natürlich dennoch nicht schlecht, weil er auch gern als Spielzeug angenommen wird. Und Wasserspiele wirken bestimmt abkühlend. 😉

4. Katzenfutter im Sommer

Auch beim Thema Füttern ändert sich bei Hitze eigentlich nichts. Uns fällt auf, dass auch die Katzen weniger fressen, wenn es sehr heiß  ist. Daher gilt es eigentlich nur einen Punkt zu beachten: Die Hygiene. Ebenso wie unsere Lebensmittel verdirbt auch Nassfutter leichter bei Hitze. Deshalb sollten Futterreste zeitnah entsorgt werden und die Fressnäpfe müssen natürlich sauber gehalten werden, damit sich keine Bakterien bilden können. Aber auch das sollte man nicht nur bei Hitze im Blick haben.

5. Abkühlungstipps für die Wohnung

Wenn man nicht den Luxus von Außenrolladen genießt oder vielleicht sogar eine Wohnung unter dem Dach hat, wo es besonders heiß wird, kann es Sinn machen, der Katze Abkühlungsmöglichkeiten anzubieten. Wir haben ja zusätzlich zu unseren Katzen noch ein Zwergkaninchen, bei dem man bei Hitze sehr viel mehr darauf achten muss, dass es keinen Hitzschlag erleidet. Daher liegen bei Hitze auf dem Käfig immer feuchte Tücher und/oder Kühl-Akkus, die für Abkühlung sorgen. Wenn unserem Sonnenanbeter Mogli doch mal zu warm wird, sucht er sich einen Liegeplatz auf diesen feuchten Tüchern. Dafür braucht man natürlich keinen Kaninchenkäfig, sondern kann auch so feuchte Liegeflächen auslegen. Daher…

Abkühlungstipp 1:
Feuchte Handtücher oder Bettlaken auf dem Boden ausbreiten. Wenn die Katze mag, wird sie diesen Fleck finden und zur Abkühlung nutzen. Hierfür sollte man allerdings unempfindlichen Boden (am besten Fliesen) wählen, Parkettboden wird einem die feuchten Handtücher wohl dauerhaft übel nehmen.

Abkühlungstipp 2:
Die Sonne aussperren: Gardinen, Jalousien, Außenrolladen unbedingt geschlossen halten. So kann die Wohnung sich nicht so stark aufheizen und bleibt angenehm kühl.

Abkühlungstipp 3:
Morgens und abends ordentlich durchlüften, dann ist die Sonne weg und es ist kühler. Lüftet man tagsüber, kommt die warme Luft rein und die Wohnung heizt sich auf.

Abkühlungstipp 4:
Wäsche waschen. („Meint sie das jetzt ernst?“ Ja, ich meine das ernst. ;-)) Während die Wäsche auf dem Wäscheständer trocknet, verdunstet das Wassers und es wird unter dem Ständer angenehm kühl: der perfekte Ort für den Stubentiger. Und wenn man gerade nichts zu waschen hat, kann man einfach Handtücher nass machen und sie aufhängen.

Übrigens: Das Abreiben mit feuchten Tüchern ist eigentlich nur nötig, wenn der Verdacht auf einen Hitzschlag besteht.

2 KOMMENTARE
  1. Hallo Nicole,
    toller Artikel, denn vieles wusste ich noch nicht. Was mich besonders interessiert: Wie kommt es, dass die Katzenpfoten so wenig hitzeempfindlich sind? Haben Katzen dort weniger Nerven, die den Schmerz weiterleiten könnten? Oder empfinden Sie gar keinen Hitzeschmerz, weil die Haut dort so dick ist?
    Bei Hunden ist das jedenfalls nicht so, denn ich war mal in Neuseeland an einem Strand mit schwarzem Sand, der sehr heiß war. Der Hund, der mit uns unterwegs war, hat ständig versucht, sich auf die Füße seines Herrchens zu setzen, weil ihm sonst wohl die Pfoten weh getan haben.
    Wüsstest du, wie die Katzenpfoten beschaffen sind, sodass das nicht passiert?

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